Insbesondere bei älteren Menschen entstehen Wirbelbrüche häufig ohne ein schweres Trauma. Die Ursache liegt zumeist in einer geschwächten Knochenstruktur aufgrund einer Osteoporose. Aber auch ein Tumorleiden kann zu sog. pathologischen Frakturen führen.
Die Osteoporose ist eine mit zunehmendem Alter häufiger auftretende Knochenschwächung. Sie kann typischerweise zu Frakturen im Bereich der Oberschenkel oder der Wirbelsäule führen. Mögliche Behandlungsformen osteoprotischer Wirbelbrüche sind:
Durch dieses OP-Verfahren ist es möglich, bestimmte Wirbelkörperfrakturen minimalinvasiv zu behandeln. Die betroffenen Wirbel werden durch eine Kanüle unter Röntgendurchleuchtung mit Knochenzement stabilisiert. Gerade bei frischen Brüchen ist häufig eine gute Aufrichtung des eingebrochenen Wirbels möglich. Ziel dieser Methode ist eine möglichst schnelle und schmerzfreie Mobilisierung. Die früher übliche langwierige Bettruhe kann durch dieses Verfahren vermieden werden.
Bei einer schweren Störung der Stabilität oder einer Bedrängung des Rückenmarks durch Knochenfragmente ist eine operative Behandlung zur Stabilisierung des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes erforderlich. Eine solche Stabilisierung erfolgt meistens über einen hinteren (dorsalen) Zugang, also vom Rücken aus. Auch kombinierte Eingriffe, von hinten und von vorne (transthorakal) sind mitunter erforderlich.
Unser Wirbelsäulenzentrum ist seit 2017 zertifiziertes Wirbelsäulenzentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG). Zur Erlangung dieses Qualitätssiegels ist neben einer hohen Fallzahl an spezialisierten Eingriffen der Nachweis einer umfangreichen Qualitätssicherung notwendig. Diese Umfasst die Teilnahme am nationalen Wirbelsäulenregister, regelmäßige Analyse von Qualitätsmarkern und die regelmäßige aktive und passive Teilnahme an Ausbildung und Forschung.