Die Therapie erfolgt nach einem multimodalen und multiprofessionellen Behandlungsplan im Rahmen des bio-psycho-sozialen Konzeptes des chronischen Schmerzes. Es enthält medizinische, psychotherapeutische und körpertherapeutische Anteile, schulende Elemente und Entspannungsverfahren. Die multimodale Schmerztherapie stellt eine wissenschaftlich belegte, ganzheitliche und intensive Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen dar. Es kommen Gruppen- aber auch Einzeltherapien zum Einsatz.
Unser Behandlungsprogramm ist für Sie geeignet, wenn Sie an chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates leiden und die bisherigen Behandlungen keinen anhaltenden Erfolg gezeigt haben.
Sie sollten in der Lage sein, selbstständig täglich in die Klinik zu kommen.
Wenn Sie an einer Behandlung in unserer Tagesklinik interessiert sind, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber. Sie können sich dann in der Schmerzambulanz des MVZ Tabea einen Termin holen oder ihr Arzt meldet Sie mit unserem Anmeldefax (siehe unten) direkt bei uns an.
Eher nicht geeignet ist eine Behandlung in folgenden Situationen:
In diesen Fällen ist ggf. eine Vollstationäre Schmerztherapie für Sie besser geeignet, Informationen hierzu finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage.
Die Behandlung findet 4 Wochen täglich von 8.00 Uhr bis circa 14.00 Uhr statt.
Im Rahmen des Programms werden Ihnen in Patientenschulungen verschiedene Kenntnisse vermittelt, u.a. über die unterschiedlichen Arten von Schmerz, die Entstehung von Schmerz, die Funktionsweise der Wirbelsäule, aber auch die Zusammenhänge zwischen Schmerz und sowohl psychologischen als auch sozialen Faktoren.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die körperliche Aktivierung und dabei die Erarbeitung von konkreten Trainingsplänen, die die vorhandenen Defizite ausgleichen. In der Sport- und Physiotherapie möchten wir mit Ihnen Bewegungsängste abbauen, die Körperwahrnehmung schulen und ihre Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination) für Ihren Alltag und Beruf steigern. Hierfür besteht ein täglicher Austausch zwischen Ihnen und dem Team. Das Ziel ist die Etablierung eines aktiven und achtsamen Lebensstils, um selbstbestimmt mit den Schmerzen umgehen zu können. In der physiotherapeutischen Einzelbehandlung wird vorwiegend aktiv („Hands off“) gearbeitet. Die Sporttherapie findet überwiegend in der Gruppe statt:
Schmerzen schränken häufig die Teilnahme an Alltagsaktivitäten ein und werden von äußeren Faktoren beeinflusst. Die Ergotherapie bringt beides miteinander in Verbindung und zeigt Lösungswege, Anpassungsmöglichkeiten und schult die Körperwahrnehmung für das Bewegungsverhalten im Alltag.
Auch Entspannungsverfahren kommen bei der Therapie Chronischer Schmerzen zum Einsatz. Wir werden mit Ihnen verschiedene Techniken üben, um Ihre Körperwahrnehmung zu verbessern und Anspannung im Alltag zu verringern.
Unabhängig von der Ursache chronischer Schmerzen kann die Psyche einen Einfluss auf deren Stärke oder auf die Beeinträchtigung durch die Schmerzen haben. Wenn es einem besser geht, kann man auch besser mit seinen Schmerzen umgehen. Wenn es einem schlecht geht, werden die Schmerzen zu einer noch größeren Belastung. An diesem Punkt setzt die Psychotherapie chronischer Schmerzen an. Sie identifiziert individuelle schmerzförderliche und schmerzhinderliche Faktoren und hilft Ihnen diese zu verändern. Der Großteil der psychotherapeutischen Inhalte wird in Gruppensitzungen vermittelt. Hier profitieren Sie auch von den Vorschlägen und Erfahrungen der Mitpatienten. Diese Gruppensitzungen werden durch Einzeltherapien ergänzt.
Sie erarbeiten während der psychologischen Schmerztherapie einen persönlichen Plan um Ihrem chronischen Schmerz etwas entgegenzusetzen. Das Ziel ist immer Ihr Leben, trotz chronischer Schmerzen, lebenswerter zu gestalten und dadurch auch vielleicht das Ausmaß der Schmerzen und die Beeinträchtigung durch den Schmerz zu verringern.
In schmerztherapeutischen Einzeltherapien werden alle bisher durchgeführten schmerztherapeutischen Maßnahmen mit dem Patienten besprochen und Empfehlungen für die Fortführung der medikamentösen Schmerztherapie gegeben.
Im Rahmen der orthopädischen Einzeltherapie wird ausführlich auf die vorliegende Bildgebung und die vorhandenen Beschwerden eingegangen.
Sicherlich kennen Sie durch Ihre Erkrankung das Schaukelprinzip zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Deshalb ist es wichtig die Ziele realistisch zu setzen. Bei lange bestehenden chronischen Schmerzen ist eine Schmerzfreiheit meistens nicht zu erreichen. Eine Schmerzreduktion um 50 Prozent wäre bereits ein guter Behandlungserfolg. Aktiv zu bleiben oder zu werden, eine Verbesserung der Lebensqualität und ggf. die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit sind die primären Ziele der multimodalen Schmerztherapie.