Dr. med. Guido Bruning

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Bandscheibenvorfall Therapie und OP

Bandscheiben liegen als gelenkartige Verbindung zwischen zwei Wirbeln. Aufgrund verschiedener Besonderheiten Ihres Gewebes und der starken mechanischen Belastung, der sie ausgesetzt sind, unterliegen sie häufig frühzeitigen Verschleißerscheinungen. Kommt es zu einem Riss der äußeren Kapsel (Ringband), kann ein Teil des weichen Bandscheibenkerns austreten. Man spricht dann man von einem Bandscheibenvorfall. Schmerzen kann aber auch ein reiner Bandscheibenverschleiß verursachen, ohne dass ein Bandscheibenvorfall besteht.

Bandscheibenvorfälle Halswirbelsäule (HWS)

Die HWS besteht aus den obersten sieben Wirbeln. Bandscheibenvorfälle in diesem Bereich können Nervenwurzeln einklemmen und als Folge Armschmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen verursachen. Gangstörungen und andere schwerwiegende neurologische Funktionsstörungen treten auf, wenn durch den Bandscheibenvorfall das Rückenmark bedrängt wird (Myelopathie). Je nach Symptomatik und Lokalisation des Bandscheibenvorfalls kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht:

  • Dorsale Foraminotomie

    Unter Verwendung eines OP-Mikroskops erfolgt die Entlastung der eingeklemmten Nervenwurzel und Entfernung des Bandscheibenvorfalles von hinten (dorsal), also vom Nacken aus. Eine Entfernung der Bandscheibe und Versteifung (Fusion) des Segmentes wird hierbei nicht durchgeführt. Diese Operation eignet sich für seitlich gelegene Bandscheibenvorfälle oder Stenosen, die nicht das Rückenmark bedrängen.

  • Ventrale Bandscheibenentfernung mit Fusion (ACDF)

    Unter Verwendung eines OP-Mikroskops wird die geschädigte Bandscheibe über einen vorderen (ventralen) Zugang entfernt. Nerven und Rückenmark werden entlastet. In das Bandscheibenfach wird ein Platzhalter (Cage) eingesetzt.  Hierdurch können Fehlstellungen und Instabilitäten behoben werden, die durch den Bandscheibenverschleiß entstanden sind.

  • Einsatz einer Bandscheibenprothese

    In ausgewählten Fällen kann statt eines festen Implantates (Cage) eine Prothese eingesetzt werden. Genau wie im vorigen Absatz (ACDF) beschrieben, wird von vorne operiert und die komplette Bandscheibe entfernt.

Bandscheibenvorfälle Brustwirbelsäule (BWS)

Als BWS bezeichnet man den zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule gelegenen Abschnitt der Wirbelsäule. Er besteht aus 12 Wirbeln. Operationsbedürftige Bandscheibenvorfälle in diesem Abschnitt sind selten. Die angemessene Therapie unter den vielen konservativen und operativen Möglichkeiten wird immer im Einzelfall zu bestimmen sein. Grundsätzlich bestehen folgende Möglichkeiten:

  • Transthorakale Dekompression

    Über eine kleine Eröffnung der Brusthöhle (Thorakotomie), häufig unter endoskopischer Sicht, wird die Wirbelsäule von vorne-seitlich erreicht. Erkranktes Gewebe (Wirbel / Bandscheibe) wird entfernt und gegebenenfalls durch ein Implantat ersetzt.

  • Mikrochirurgische dorsale Dekompression

    Unter Verwendung eines OP-Mikroskops erfolgt die gezielte Erweiterung des Spinalkanals über einen Zugang von hinten, ähnlich wie bei der Erweiterungs-OP im Bereich der LWS.

Bandscheibenvorfälle Lendenwirbelsäule (LWS)

Die LWS umfasst die fünf Wirbel zwischen BWS und Kreuzbein. Aufgrund der starken Belastung dieses Wirbelsäulenabschnitts findet sich ein Bandscheibenverschleiß hier am häufigsten. Die klassischen Symptome eines Bandscheibenvorfalls der LWS sind Rückenschmerzen und Schmerzen, die im Verlauf des Nervus ischiadicus in das Bein ziehen („Ischias“) und mit Gefühlsstörungen oder Lähmungen einhergehen können. Je nach Symptomatik, Beschwerdedauer und Lokalisation des Bandscheibenvorfalls kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht:

  • Mikrochirurgische Nucleotomie

    Unter Verwendung eines OP-Mikroskops erfolgt bei dieser „klassischen Bandscheiben-OP“ die Entfernung des Bandscheibenvorfalles und die Entlastung des eingeklemmten Nervs über einen kleinen hinteren Zugang, also vom Rücken aus. Durch minimalinvasive OP-Technik kann die Rückenmuskulatur dabei weitgehend geschont werden. Wenn möglich erfolgt keine Entfernung der gesamten Bandscheibe sondern nur eine mikrochirurgische Entfernung des gelösten Bandscheibenvorfalles (Sequestrektomie). In der Regel ist daher eine umgehende schmerzarme Mobilisation möglich.

Bei schwerer Schädigung der gesamten Bandscheibe kann unter Umständen eine Entfernung der gesamten Bandscheibe mit Bandscheibenersatz (Implantat) erforderlich sein. Sollte eine solche Maßnahme für erforderlich erachtet werden, so wird dies auf jeden Fall vor der Operation abgesprochen. Ein Bandscheibenersatz kann über vordere oder hintere Zugänge erfolgen:

  • Dorsale Stabilisierung (TLIF)

    Das betroffene Wirbelsäulensegment wird von hinten (dorsal) erweitert und dabei die Nerven und der Rückenmarksschlauch entlastet. Die Bandscheibe wird ausgeräumt und ein mit Eigenknochen gefüllter Platzhalter (Cage) in das Bandscheibenfach eingesetzt. Die Wirbel werden untereinander durch ein Schrauben-Stab-System verbunden. Hierdurch entsteht eine sichere Verbindung, so dass die Wirbel miteinander verwachsen können. Durch moderne Modifikationen dieser Operation kann der Eingriff mittlerweile in minimalinvasiver Technik gewebeschonend erfolgen. Üblicherweise ist eine Mobilisation noch am OP-Tag möglich und ein Korsett ist nicht erforderlich.

  • Ventrale Stabilisierung (ALIF)

    Hierbei erfolgt der Zugang zur LWS über einen vorderen Zugang. Dies ist in aller Regel ein sog. retroperitonealer Zugang, das heißt die Bauchhöhle bleibt dabei verschlossen. Vorteile dieser Technik sind die gänzliche Vermeidung von Irritation der Rückenmuskulatur und die bestmögliche Darstellung der erkrankten Bandscheibe, die komplett entfernt und durch besonders große und tragfähige Implantate ersetzt werden kann.

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